Siedlung Bärmatte in Hindelbank
60 Miet- und Eigentumswohnungen

2015–2021 (Baubeginn September 2019)

Überbauungsordnung: Ecoptima AG, Bern
Bauherr: Gebäudeversicherung Bern (GVB)
Bauleitung: Baumann & Schmid Architekten AG, Ittigen
Statik: M + P Ingenieure, Burgdorf
HLKS: Enerplan AG Bern, Ostermundigen
Elektro: CSP Meier AG, Bern
Bauphysik: InfraBlow Siegrist GmbH, Bolligen
Vermarktung: von Graffenried Liegenschaften, Bern

Website Verkauf/Vermietung: Baermatte

Grundstück: 8’757 m²
Zone: Überbauungsordnung “Bärmatte”
Wohnungen: 2 ½ –5 ½ Zimmer
Parkplätze in Tiefgarage: 77
Besucherparkplätze: 11

Lage

Die Bauparzelle befindet sich am nordöstlichen Ortsrand von Hindelbank in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof. Sie grenzt im Süden an das Bahnhofsquartier aus den dreissiger Jahren, ist aber primär durch die Einbettung in das seit den fünfziger Jahren entstandene Bärmattquartier charakterisiert, ein Wohnquartier mit ruhigem Gewerbe, vorherrschenden Einfamilienhäusern und einigen Mehrfamilienbauten.

Ortsbauliches Konzept

Bedingt durch die Einbettung in das bestehende Quartier mit seiner typischen Reihung von Einzelbauten im flachen Gelände, kann die neue Bebauung nur beschränkt von Qualitäten wie Aussicht oder Landschaft profitieren, sondern muss einen eigenen Ort kreieren, mit dem sich die künftigen Bewohner/innen identifizieren können.

Das Bebauungskonzept konzentriert das Bauvolumen in der Grundstücksmitte und nimmt dessen orthogonale Struktur auf. Auf der längsten Ausdehnung des Grundstücks verbindet eine aus vier Häusern bestehende und von einem Weg begleitete Zeile den Bärmatt- mit dem Juraweg und teilt das Grundstück in zwei etwa gleich grosse Teile. Auf beiden Hälften schliessen je drei rechtwinklig um einen Hof gruppierte Häuser versetzt an die Längszeile an. Es entsteht ein Ensemble mit zwei unterschiedlich grossen Innenhöfen, die den Bezugspunkt für die einzelnen Wohnungen bilden, indem diese entweder von hier aus erschlossen sind oder sich ihre Aussenräume dahin orientieren.

Die Anlage ist damit in zehn unterschiedlich grosse Baukörper gegliedert. Die Höhe der Gebäude bleibt auf zwei Vollgeschosse plus Attikageschoss beschränkt. Dadurch gelingt die Wahrung des örtlichen Massstabs und eine Einordnung ins Quartier, beides zentrale Anliegen der Projektverfasser. An den Grundstücksrändern entstehen differenzierte Freiräume gegenüber den Nachbarn.

 

Architektonisches Konzept

Ökonomische Erschliessung, vielfältiges, flexibles Wohnungsangebot mit durchdachten Grundrissen und grosszügigen Aussenräumen, Wahrung der Privatsphäre, zurückhaltende, einheitliche Gestaltung; dies die Kurzformel des architektonischen Konzepts.

Man betritt die Siedlung über kleine Vorplätze entweder vom Bärmatt- oder vom Juraweg aus. In der Fortsetzung verbinden gedeckte Laubengänge entlang des Verbindungswegs und des nördlichen Innenhofs die Treppenhäuser und Lifts, die als freie, gedeckte Erschliessungszonen zwischen den Gebäuden angeordnet sind.

Die Aufgänge erreicht man auch direkt aus dem Untergeschoss, wo sich die Einstellhalle, Wohnungskeller, ein Veloraum und die Technikräume befinden.

Die Wohnungen sind klar zoniert in offen gestaltete, grosszügige Wohnbereiche und Schlafbereiche mit grossen Zimmern, die teilweise mit eigenen Ankleidebereichen ausgestattet sind. Die grösseren Wohnungen sind mit Wohnbereichen ‚über Eck‘ an der besonnten Fassade oder als ‚Durchwohnen‘ von Fassade zu Fassade konzipiert.

Alle Wohnungen haben grosszügige Aussenräume, welche die Bauten gliedern und ihnen ihre Charakteristik verleihen. Sie sind je nach Lage differenziert gestaltet und vor Einblicken geschützt, womit sie zur Wohnqualität und Privatheit der Wohnungen beitragen: im Erdgeschoss als Garten oder Vorgarten, in den Obergeschossen als Terrassen.

Im Zentrum der Anlage wird als Übergang zwischen den beiden Innenhöfen das Erdgeschoss gemeinschaftlich genutzt. Ein Teil bleibt frei, um den Durchblick zu den beiden Höfen zu gewähren, ein Teil wird als Gemeinschaftsraum ausgebaut. Als weitere gemeinschaftliche Einrichtung ist ein Gäste-Studio geplant.

 

Umgebungsgestaltung

Die verschieden grossen Freiflächen werden je nach ihrer Lage unterschiedlich genutzt und differenziert befestigt oder begrünt. Die Bepflanzungen bestehen aus einheimischen Bäumen und Gehölzen und wurden in Zusammenarbeit mit der Umweltgruppe Hindelbank ausgearbeitet.

Der Verbindungsweg vom Bärmatt- zum Juraweg ist lediglich als Notzufahrt und für Umzüge vorgesehen. Damit beschränkt sich der Motorverkehr auf die beiden Zugänge, wo Besucherparkplätze und die Kehrichtsammelstelle angeordnet sind. Als Ergebnis der Abklärungen beim kantonalen Tiefbauamt erfolgt die Zufahrt zur Einstellhalle am Bärmattweg.

Der nördliche, grössere Innenhof ist als „Dorfplatz“ geplant, ein Aufenthalts- und Begegnungsort. Feinblättrige Bäume spenden Schatten und verleihen dem Platz eine lichte Atmosphäre.
Im südlichen Hof sind private Aussenflächen und ein bekiester Platz mit geschnittenen Hecken und Bäumen zu einem intimen Wohnhof gestaltet. Daran schliessen im Südosten ein Spielplatz für Kleinkinder und im Südwesten ein Obstgarten an, die das Angebot an unterschiedlichen Aufenthaltsorten im Aussenbereich abrunden.

Die Grünfläche am Juraweg ist für Nutzgärten vorgesehen. Als Abgrenzung zur öffentlichen Strasse werden die bestehenden Bäume in die Gestaltung einbezogen und durch eine mannshoch geschnittene Hecke ergänzt. Die Abgrenzung zu den südöstlichen Nachbarliegenschaften bildet eine Wildhecke aus unterschiedlichen Gehölzen. Die Grünfläche in diesem Bereich ist als Naturwiese vorgesehen.

Den südlichen Abschluss der Siedlung bildet die baurechtlich geforderte, 600m2 grosse Spielfläche, welche als Spielrasen angelegt und längsseitig von einer Baumreihe begleitet wird.

 

Energiekonzept

Als Energieträger ist der Bezug von Fernwärme aus der ARA (Wärmeverbund Hindelbank der Localnet AG) vorgesehen, da deren Leitungen angrenzend an das Baugrundstück verlaufen.

 

Miete und Eigentum

Die Anlage ist als eine Einheit konzipiert, so dass sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen realisiert werden können, ohne dass im Erscheinungsbild der Unterschied ablesbar wird. In den Häusern 1-3 sind 22 Eigentumswohnungen geplant, in den restlichen Häusern 4-10 38 Mietwohnungen.